Inhalt

2 Wertstromanalyse

Die Wertstromanalyse ist die ausgezeichnete Methode, um den Ist-Zustand einer Produktion übersichtlich und umfassend darzustellen. Dies ist im Wesentlichen möglich durch die Berücksichtigung von Produktionsprozessen, Materialfluss und auch Informationsfluss sowie der Art und Weise, wie diese durch einfache Symbole visualisiert werden.

Zielsetzung ist die effiziente Erfassung und übersichtliche Darstellung der in einer Fabrik tatsächlich bestehenden Gegebenheiten. Zentrale Grundidee der Wertstromanalyse ist es, immer Kundensicht einzunehmen, denn der Kund bestimmt die Anforderungen an die Produktion im Ganzen sowie an jeden einzelnen Produktionsprozess. Die Analyse erfolgt als Momentaufnahme, die einen typischen Zustand in der Fabrik repräsentiert.

2.1 Produktfamilien

Die Produktfamilie ist ein durchgängiges Segment, das man aus einer Fabrik herausschneidet und für sich alleine analysiert. Die Produktfamilienbildung sollte so erfolgen, dass Produkte mit gleichem Betriebsmittelbedarf und ähnlicher Produktionsablauffolge zusammengefasst werden.

2.2 Kundenbedarf

Zielsetzung des Wertstromdesigns ist es, eine am Kundenbedarf orientierte Produktion zu erreichen. Der Kundenbedarf wird bei der Wertstromanalyse durch den Kundentakt ausgedrückt. Dieser aus dem durchschnittlichen Stückbedarf abgeleitete Wert bringt Rhythmus in die Produktion.

2.3 Produktion

Die Ist-Aufnahme des Wertstroms findet immer in der Fabrik vor Ort statt. Zentrales Ergebnis einer Wertstromanalyse ist also eine mit Symbolen erstellte Wertstromzeichnung. Zu unterscheiden bei der Aufnahme sind die Produktionsprozesse mit ihren Kennwerten, der Materialfluss mit den Lagerbeständen sowie der Informationsfluss mit Geschäftsprozessen und Dokumenten.

2.4 Potentiale

Die Wertstromdarstellung kann dazu genutzt werden, Verbesserungspotentiale für den Produktionsablauf aufzuzeigen.

Die Zeitlinie zeigt erstens, an welchen Engstellen im Produktionsfluss Stauungen des Materials entstehen und wie hoch das Potential zur Verkürzung der Durchlaufzeit ist. Aus dem Verhältnis von Durchlaufzeit und Bearbeitungszeit, dem Flussgrad, lässt sich ableiten, wie träge eine Produktion ist.

Zweitens zeigt die Darstellung der Leistungsfähigkeit einzelner Produktionsprozesse relativ zueinander im Taktabstimmungsdiagramm, wie gut oder schlecht zueinander passend die verfügbaren Betriebsmittel ausgelegt sind.

Drittens können im Einzelfall bei leicht erkennbaren Schwächen des Produktionsablaufes an einzelnen Stellen bereits Sofortmaßnahmen zur punktuellen Verbesserung angestoßen werden, ohne dass konzeptionelle Änderungen erforderlich wären. Auch zeigt die Wertstromdarstellung den Komplexitätsgrad und die Transparenz des gesamten Produktionsablaufes.